Text: Inga Dora Schwarzer Foto: imago images/CHROMORANGE
Die Basis einer artgerechten Pferdefütterung ist Raufutter in ausreichender Menge und hochwertiger Qualität. Neben Heu bieten Landwirte auch Heulage und Silage als Raufuttersorten an. Doch worin liegen die Unterschiede? Und welches Futtermittel ist das beste für mein Pferd?
Bedingt durch die Haltungsform oder aufgrund von Stoffwechselerkrankungen müssen sich viele Pferde mindestens sechs Monate oder das ganze Jahr durchgehend von Raufutter ernähren. Daher lohnt sich die Suche nach der optimalen Sorte. Welche die richtige ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen u. a. der Gesundheitszustand, die individuelle Verträglichkeit des Pferdes, das Fütterungsziel je nach Leistungspensum, die Qualität des Futtermittels und mögliche Lagermöglichkeiten.
Gesunde Verdauung durch Heu
Das Raufuttermittel, das am meisten für die Fütterung von Pferden Verwendung findet, ist Heu. Heu ist die Bezeichnung für Gräser und Kräuter, die im Sommer gemäht und mehrmals gewendet werden (erster Schnitt meist im Juni). Mithilfe der Sonne findet so von allen Seiten eine gleichmäßige Trocknung statt. Es handelt sich also um ein Grünfutter, das mittels Wasserentzug konserviert wird. Je nach Bodenfeuchte, Luftfeuchtigkeit, Wind und Lufttemperatur braucht das Gras hierfür etwa drei bis sechs Tage unter freiem Himmel. Ziel ist ein Trockensubstanzgehalt von circa 85 Prozent und eine Restfeuchte von etwa 15 Prozent. Ist dies erreicht, wird das Heu in kleine Ballen oder große Rund- bzw. Quaderballen gepresst, die von Bändern oder Netzen zusammengehalten werden, und vor Wind und Wetter geschützt trocken gelagert.
Dann erfolgt eine sogenannte Schwitzphase, die sechs bis acht Wochen dauert. Es tritt die Keimruhe ein, in der sich vorhandene Mikroorganismen verkapseln und absterben. Aufgrund der hohen mikrobiellen Aktivität darf das Heu in diesem Zeitraum nicht an die Tiere verfüttert werden. Nach der Fermentation steigt der Trockensubstanzgehalt auf über 90 Prozent.
Das Raufuttermittel kommt aufgrund seines hohen Rohfasergehalts (ca. 28 bis 32 Prozent) einer artgerechten Fütterung am nächsten und fördert eine gesunde Verdauung. Es muss vom Vierbeiner intensiv zerkaut werden, wobei viel Speichel entsteht, der notwendig ist, um den Nahrungsbrei im Magen optimal mit Magensäure zu durchmischen. Die sperrige Struktur dient zudem einem geregelten Transport durch den Darm. Das im Allgemeinen kaliumreiche Heu führt ferner zu einem ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt, der ebenfalls vor Verdauungsproblemen schützt.
… den ganzen Artikel können Sie in der Mein Pferd 03/2021 lesen.