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Der Körper von alten Pferden wird anfälliger für Verschleißerscheinungen und bestimmte Erkrankungen. Jetzt kommt es darauf an, dass Tierärzte, Physiotherapeuten und Zahnärzte möglichst effektiv kooperieren, damit die Senioren optimal betreut sind.
Augen
Rein äußerlich ist gut zu erkennen, wenn ein Pferd in die Jahre kommt. Das Gesicht fällt ein, was daran liegt, dass die Fettpolster rund um den Augapfel abgebaut werden – vor allem bei abgemagerten Pferden, die aufgrund von Zahnproblemen nicht mehr genügend Futter aufnehmen und verwerten können. Oberhalb des Auges sind nun häufig Löcher zu erkennen, da der Schläfenmuskel sich immer weiter zurückbildet und der Knochen hervortritt. Dies fällt vor allem im Vergleich zu jungen Pferden auf. Gleichzeitig sind die Augen nicht mehr so gut wie früher, häufig ist eine Trübung erkennbar. Pferde mit Sehproblemen – und auch mit Hörproblemen! – werden schreckhafter, da sie häufig von plötzlichen Geräuschen oder Bewegungen in ihrem direkten Umfeld überrumpelt werden. Auch die Augenkrankheiten grauer und grüner Star können nun auftreten. Der graue Star entsteht meist durch eine schlechtere Nährstoffversorgung der Augen, als Reaktion auf starke Röntgen- oder UV-Strahlung oder durch die periodische Augenentzündung. Der grüne Star ist genetisch bedingt; das Risiko, daran zu erkranken, erhöht sich durch Augenerkrankungen oder -verletzungen. Manche Pferde können nur noch den Unterschied zwischen Hell und Dunkel erkennen, aber keine Menschen oder andere Pferde mehr. Auch die Ohren machen Probleme, da hohe Töne nicht mehr so gut registriert werden. Wenn das Pferd Pech hat, sind Augen und Ohren betroffen, weswegen es einen ruhigen Platz braucht, an dem es sich gut auskennt. Der Tierarzt sollte Augen und Ohren jetzt ein Mal jährlich checken, damit er Erkrankungen und Veränderungen rechtzeitig erkennt. Unter Umständen kann eine homöopathische Behandlung zu einer Besserung führen, die jedoch nicht auf eigene Faust durchgeführt werden sollte.
Kreislaufprobleme
Herz und Kreislauf sind mit zunehmendem Alter nicht mehr so leistungsfähig wie früher. Die Zeiten, in denen Ihr Pferd scheinbar mühelos mit Ihnen durch das Gelände galoppiert ist – und das auch noch weitgehend unabhängig von Wetter und Temperatur –, sind langsam vorbei. Das Pferd ermüdet schneller, und sein Körper braucht eine gewisse Zeit, um sich an veränderte Gegebenheiten anzupassen: Hitze macht ihm nun mehr zu schaffen, und es sollte ihr auf keinen Fall ungeschützt ausgesetzt sein. Im Herbst und Winter braucht es mehr Energie, um seine Körpertemperatur zu halten. Viele Oldies frieren schnell, weswegen ihr Futter angepasst werden sollte…
Mehr Informationen zum Thema „Zeichen des Alterns“ erhalten Sie in der Ausgabe 10/2020.