Text: Aline Müller    Foto: AdobeStock/ Happy monkey

Wir senden ständig nonverbale Botschaften aus – ob wir wollen oder nicht. Unsere Pferde sind Meister der stillen, schnellen Signale. Missverständnisse kommen in der Herde selten vor. Das sollten wir uns zum Vorbild nehmen und uns näher mit dem Thema nonverbale Kommunikation auseinandersetzen.

Pferde sind meist still und senden dennoch ständig Signale aus. Sie nutzen dazu das komplette Repertoire der Pferdesprache, mit der sie sich auch untereinander verständigen. Doch unsere Vierbeiner sprechen nicht nur „Pferdisch“. Sie sind wahre Kommunikationskünstler und können sogar die menschliche Körpersprache interpretieren. Im Laufe der Zeit lernen sie unsere Gesten, unsere Mimik und unsere Stimmkommandos immer besser zu deuten und so auch unsere Sprache zu verstehen.

Dass Pferde so lern- und anpassungsfähig sind, liegt laut Verhaltensforschern an ihrem Sozialverhalten. Zudem zeigen neue Forschungen, dass unsere Vierbeiner ziemlich kluge und erfinderische Kommunikationspartner sind. Sie können beispielsweise einschätzen, ob wir Ihnen gerade zuhören oder nicht. Aus der Ausrichtung unseres Körpers sowie aus unserem Blick und unserer Kopfposition schließen sie, wie aufmerksam ihr Besitzer ist. Doch das ist nicht alles. Sie bemühen sich oft sogar richtig, mit uns ins Gespräch zu kommen. Das belegt folgendes

Zwischen Freud und Leid



Hätten Sie gedacht, dass Ihr Pferd an Ihrem Gesicht erkennen kann, ob Sie böse oder freundlich schauen? Es nimmt genau wahr, ob Sie es mit einem sanften Blick zu sich einladen oder es auf Distanz halten wollen. Zudem ist Augenkontakt für Pferde wichtig, um vertraute Personen wiederzuerkennen. Generell baut sich über eine klare Kommunikation eher Vertrauen auf, während unklare Signale schnell zu Missverständnissen und Misstrauen führen können.

Unseren Vierbeinern stehen aber nicht nur Wünsche regelrecht im Gesicht geschrieben, sondern auch Leid. Daher nutzen Tierärzte unter anderem auch die Mimik, um mögliche Schmerzen des Pferdes besser einzuschätzen. Es ist nicht immer einfach, das Verhalten von Pferden zu deuten. Auch unsere Vierbeiner haben verschiedene Persönlichkeiten, was sich auf die Kommunikation auswirkt. Die beste Basis für gegenseitiges Verständnis sind klare Signale. Dazu müssen wir nicht nur unser Pferd kennenlernen, sondern auch uns selbst. So können wir besser hinsehen, zuhören und so die Bindung zu unserem Partner Pferd stärken.

… weitere Informationen finden Sie in der Oktober-Ausgabe.

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