Grünes Refugium
Zeig her deine Beißerchen
Ich wache auf mit einem Schädel. Nein, nicht weil ich am Abend zuvor einen über den Durst getrunken habe, sondern weil meine Wange pocht und heiß ist. Der Übeltäter für diesen nächtlichen Schmerz ist schnell gefunden: ein Weisheitszahn. Ich taumele ins Bad und spüle den Mund mit einem speziellen Mundwasser aus, welches jedoch keine Linderung bewirkt. Zwei Schmerztabletten später ist es zumindest etwas besser. Ich entscheide mich dafür, dass Kühlen sicher eine gute Idee ist, und durchsuche die Tiefkühltruhe nach einem geeigneten Kühlpad. Leider vergebens. Dann muss eben das gefrorene Gemüse herhalten. Am nächsten Tag wache ich auf und fühle mich ein bisschen wie die Prinzessin auf der Erbse. Allerdings musste ich die Nacht nicht mit einer Erbse im Bett verbringen, sondern mit 500 Gramm Erbsen, die sich über mein ganzes Bett verteilt haben. Nach dieser Nacht ist klar – der Zahn muss weg, und zwar schnell!Als ich abends bei meinem Pferd ankomme, immer noch mit einer ordentlichen Dosis Schmerzmittel im Blut, denke ich darüber nach, wie froh ich bin, dass der Zahnarzt mir direkt helfen konnte, und wie schlimm es wäre, wenn ich diese verdammten Zahnschmerzen noch länger hätte ertragen müssen. Doch was machen unsere Pferde, wenn ihnen die Zähne zu schaffen machen? Richtig: Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als es zu ertragen. Und zwar so lange, bis wir einen Tierarzt rufen, der ihnen ins Maul schaut.Wer schon einmal Zahnschmerzen hatte, der wird wissen, wovon ich spreche, und mir sicher recht geben, dass es wenige Schmerzen gibt, die so fies sind wie diese. Die Zähne unserer Pferde haben infolge der Haltung einen schlechteren Abrieb, als es bei einem Leben in der Natur der Fall wäre. Das Gras, das Kraftfutter und das Heu, sie alle sind nicht so faserreich, und auf der Weide sind auch keine Bäume, von denen die Rinde abgenagt werden könnte. Eine halbjährliche Untersuchung der Zähne sollte daher jeder Pferdebesitzer für seinen Vierbeiner einplanen, damit dem Pferd üble Zahnschmerzen möglichst erspart bleiben.
Viel Spaß beim Lesen!
Lara Wassermann
Leitende Redakteurin Mein Pferd
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