Interview: Inga Dora Schwarzer Foto: Nadine Ruch
Die Pferdetrainer Arien Aguilar und Saskia Limbeck haben ein Halfter ohne Knoten als Alternative zum Knotenhalfter entwickelt. Tabea Finke vom Team Balanced Horseman Shop (www.balanced-horseman.de) erklärt, wozu es verwendet werden kann.
Mein Pferd: Zu welchen Trainingszwecken verwenden Sie ein Knotenhalfter?
Tabea Finke: Ein klassisches Knotenhalfter eignet sich dazu, dem Pferd die Basics der Bodenarbeit beizubringen. Das runde Seil mit kleiner Auflagefläche und der punktuelle Druck durch die Knoten erlauben eine stärkere Einwirkung als bei einem Stallhalfter oder auch bei unserem knotenlosen Halfter. Insbesondere für junge Pferd oder Pferde in den ersten Schritten der Ausbildung stellt das klassische Knotenhalfter ein sehr gutes Trainingswerkzeug dar. Eingesetzt werden kann das Knotenhalfter zum Beispiel bei der Bodenarbeit, beim Verladetraining oder bei Spaziergängen.
Mein Pferd: Wie kam es zu der Entwicklung eines knotenlosen Halfters?
Tabea Finke: Gerade sensible Pferdenasen stören sich oft am punktuellen Druck der Knotenhalfter. Die Benutzung eines herkömmlichen Stallhalfters anstelle eines Knotenhalfters ist oftmals keine geeignete Lösung, da Stallhalfter auf Grund der eingearbeiteten Metallteile zu unpräzise in der Hilfengebung sind. Um dennoch präzise und auch fein mit dem Pferd zu kommunizieren, haben wir unser knotenloses Halfter entwickelt.
Mein Pferd: Welche Vorteile bringt es im Gegensatz zu einem herkömmlichen Knotenhalfter?
Tabea Finke: Das flache, weiche Seil des knotenlosen Halfters verteilt den Druck gleichmäßiger und ermöglicht eine sanftere Auflagefläche am Pferdekopf. Durch die fehlende Seele ist es zusätzlich deutlich leichter und lässt dennoch eine präzise und feine Hilfengebung zu. Geeignet ist es insbesondere für Pferde, welche die Basics bereits kennen und mit denen wir bereits an der Verfeinerung der Hilfengebung arbeiten. Passform: Das knotenlose Halfter sollte „slimfit“ sitzen und nur ca. zwei fingerbreit Platz unter dem Kiefer lassen.