Text: Andrea Benning Foto: PFERD & REITER
Vom Pferderücken aus imposante Giraffen bestaunen oder an der Seite einer Herde von Zebras durch die Savanne galoppieren – all dies erlebte Andrea Benning bei ihrem Aufenthalt in Namibia.
Es ist Ostern, und genau vor sieben Jahren war ich schon einmal hier auf der Waterberg Lodge in Namibia. Dass so viel Zeit bis zu meinem nächsten Besuch vergehen würde, war eigentlich nicht geplant. Denn schon damals war ich unglaublich begeistert und mit dem „Faszination-Afrika-Virus“ in ziert. Und seit sieben Jahren erzähle ich so ziemlich jedem: Würde ich zu Hause ein Pferd finden wie den Riley in Namibia, dann würde ich im Alltag auch wieder reiten. Die Pferde der Waterberg Lodge sind großartig ausgebildet und werden regelmäßig auf dem Reitplatz trainiert. Im Gelände sind sie absolut zuverlässig, leicht rittig und machen einfach nur Freude. Warum also hat es so lange gedauert, bis ich wieder dorthin gefahren bin? Nachdem mich Namibia in den Bann gezogen hatte, bereiste ich in den letzten Jahren voller Neugier beinahe das komplette südliche Afrika. Nach dieser Recherche kann ich sagen: Die Waterberg Lodge ist mein Favorit! Ich reise überwiegend allein – auf der Lodge zahlt man keinen Einzelzimmeraufschlag. Außerdem ist der Service hervorragend: Als Vegetarierin bin ich in Afrika eine totale Exotin, aber auf der Waterberg Lodge wurden mir jeden Tag die tollsten Speisen mit Gemüse und Co. kredenzt – ich wünschte, ich könnte so kochen! Neben dem leckeren Essen und den tollen Pferden sind auch die Stimmung und das Angebot einfach wundervoll. Es ist kinderleicht, Anschluss zu netten Leuten zu finden. Überhaupt ist alles sehr familiär. Das Freizeitprogramm lässt zudem keine Wünsche offen. Natürlich sind die Ausritte die großen Highlights: Welches Tier uns wohl heute im Busch begegnet? Sind es die Giraffen – dann bloß nicht die Kamera vergessen –, oder werden wir mit einer Herde Zebras galoppieren? Zwischendurch habe ich mich auch gerne mal alleine auf den Weg gemacht – habe mir ein Mountainbike geliehen oder die Wanderstiefel geschnürt. Es ist ungefährlich, sich auf dem weitläufigen Gebiet der Lodge zu bewegen. Selbstverständlich müssen einige Dinge beachtet werden: Kopfbedeckung, Sonnenschutz und genug zu trinken mitnehmen – und auf den markierten Wanderwegen bleiben. Ich lausche den Tierstimmen und bin fasziniert von dem Licht, das die Landschaft in jeder Minute aufs Neue in eine einzigartige Magie taucht. Abends sitzen wir gemeinsam ums Lagerfeuer, trinken Gin Tonic und Rock Shandy, und jeder erzählt, was er den Tag über erlebt hat. Auch Nichtreiter kommen voll auf ihre Kosten: Ob beim Bogenschießen, in Kursen und auf Fachtouren des hauseigenen Wildlife Colleges oder bei einem Ausflug in den Etosha Nationalpark. Oft erwartet uns zum Sonnenuntergang ein Sundowner im Busch. Überraschung: Das Team der Lodge hat irgendwo draußen eine kleine Bar mit Getränken und Snacks aufgebaut. Wir zäumen die Pferde ab, legen die Sättel in den Safari-Jeep und genießen den glutroten Sonnenuntergang. Und die Pferde? Die laufen von alleine nach Hause – ja, wirklich. Deshalb müssen wir aber nicht zu Fuß zurück, wir fahren mit dem Auto. Schön ist, dass keine Malaria-Prophylaxe für dieses Gebiet notwendig ist. Nicht einmal Reiseadapter muss man mitbringen. Die Lodge ist picobello ausgestattet. Sogar Steckdosen nach deutscher Norm sind in den Zimmern vorhanden. Apropos Zimmer: Tippitoppi sauber, liebevoll eingerichtet, und selbst das Moskitonetz ist jeden Abend schon ums Bett drapiert, wenn man vom Abendessen zurückkehrt. Ja, es ist ein Abenteuerurlaub, aber zu Hause – auf der Lodge – erwartet einen ein Rundum-sorglos-Service. Und habe ich eigentlich schon erzählt, dass ich bei meinem zweiten Besuch wieder Riley reiten durfte? Er ist immer noch so toll und top fit wie damals. Ein bisschen grauer am Kopf ist er geworden, aber die Zeit geht eben an uns allen nicht spurlos vorbei. Dieses Mal wird es mit Sicherheit keine sieben Jahre dauern, bis ich wieder auf der Waterberg Lodge zu Gast sein werde.
Ihre Andrea Benning