Mythos Vorwärts-Abwärts
Das leidige Thema
Sättel – für viele Reiter ein nicht enden wollendes Problem. Hat man einen passenden Sattel für sich gefunden, so sitzt er beim Pferd nicht oder umgekehrt. Wie viele meiner mitleidenden Kollegen, scheine auch ich diese Problematik von Pferd zu Pferd „mitzuschleppen“, und es bringt mich mittlerweile fast zur Weißglut. Nachdem ich bei meiner Stute ewig lange nach einem Sattel gesucht hatte, der weder rutschte noch drückte und in dem ich auch noch gut sitzen konnte, nahm ich mir vor, es mir bei meinem Wallach einfacher zu machen: Ein Maßsattel sollte her und mir damit das lästige Probieren von vielen Sätteln ersparen. Nachdem Marke und Modell klar und die Monate der Herstellung vorbei waren, wiegte ich mich in Sicherheit mit meinem nun gut sitzenden Sattel. Schließlich bin ich ein absoluter Verfechter der These, dass kein Pferd mit einem unpassenden Sattel geritten werden sollte. Schon nach kurzer Zeit merkte ich jedoch, dass der Sattel wippte und nicht richtig im Schwerpunkt lag. Die Sattlerin kam also erneut und besserte nach. Kein Problem, dachte ich. Schließlich setzt sich so ein Sattel ja auch. Pustekuchen! Nach ein paar Tagen saß der Sattel schon wieder falsch. Wie komisch, dachte ich, denn es handelte sich ja um einen Maßsattel, der extra für dieses Pferd angefertigt worden war. Um es kurz zu machen: Nach dem vierten Termin mit der Sattlerin und einem „Reitstreik“ meinerseits, weil einfach klar war, dass der Sattel nicht saß, musste dann auch die Sattlerin zugeben, dass der Sattel überhaupt nicht passte. Das schöne Teil wurde zum Hersteller zurückgeschickt. Nachdem ich mich tagelang geärgert hatte, ging ich schließlich auf die Suche nach einem anderen Modell. Einige Marken kamen infrage, und die Verwirrung über das richtige Modell, das meinen Ansprüchen und denen des Pferdes entsprechen sollte, machte die Suche nicht einfacher. Nach geschlagenen sechs Wochen hatte ich dann einen Sattlertermin – auch das ist ja schon schwierig genug – und war mittlerweile nicht mehr daran interessiert „den perfekten Sattel“ zu finden, sondern irgendeinen passenden! Zum Glück hatte die Sattlerin direkt ein Modell, das dem Pferd und mir passte, und so sagte ich nach einer Schrittrunde zu. Erleichtert darüber, dass ich das Thema (zumindest hoffentlich) für ein paar Monate von meiner To-do-Liste würde streichen können, tat ich das einzig Richtige an einem sonnigen, warmen Frühlingstag: Ich ritt eine große Runde durchs Gelände und ließ die Seele baumeln. Natürlich ohne Sattel, denn das scheint mir sowieso mittlerweile das einzig Wahre.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Lara Wassermann
Leitende Redakteurin Mein Pferd
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