Text: Lara Wassermann Foto: Claudia Spielmann
Strähne für Strähne fügt Claudia Spielmann die Haare zusammen, bis ein echtes Kunstwerk entsteht, das dem Träger lange Freude bereiten soll. Wir haben die Designerin zu Hause besucht.
Die meisten von uns hätten ihr Pferd am liebsten den ganzen Tag an ihrer Seite und lieben die Zeit, die sie mit ihm verbringen können. So verwundert es nicht, dass das Geschäft mit Pferdeaccessoires, mit denen Mähne, Zähne oder die Hufeisen des eigenen Vierbeiners veredelt werden, hervorragend läuft. Viele Pferdebesitzer möchten auch nach dem Tod ihres Pferdes ein stilvolles Andenken haben, das sie jeden Tag begleitet. Der Markt gerade für Armbänder aus Pferdehaar boomt, jedoch gibt es zwischen den „Designern“ auch schwarze Schafe, die dann dafür sorgen, dass die wertvollen Schweifhaare des verstorbenen Tieres in etwas verwandelt werden, von dem die Trägerin nicht lange etwas hat oder was den Vorstellungen nicht entspricht. Wir haben Claudia Spielmann in ihrer Werkstatt in Hagen besucht. Sie fertigt schon seit vielen Jahren Pferdeschmuck und Accessoires aus Mähne und Schweifhaaren an, die lange halten und äußerst robust sind. Neben den Haaren nutzt sie für den Schmuck ausschließlich Sterlingsilber und Anhänger von namhaften Herstellern wie Swarovski und Co. „Mir ist es wichtig, dass ich etwas schaffe, das dem Träger jeden Tag Freude bereitet und für immer hält“, so Spielmann. Mit dem Schmuck kann sogar geduscht und gebadet werden. „Die Armbänder, Ringe und Ketten können täglich getragen werden, und einigen Modellen macht sogar Wasser nichts aus.“ Häufig seien die Pferde, von denen die Haare stammen, auch bereits verstorben, und die Haare wären unwiderbringlich zerstört, wenn sie nicht sauber arbeite.
Jedes Haar ist anders
Wenn Claudia Spielmann die Haare im Umschlag erhält, dann ist es jedes Mal wieder spannend, was sie da erwartet. Die Haare bestimmen, welche Flechtarten überhaupt möglich sind und wie sie arbeiten kann. Wie bei uns Menschen haben die Haare völlig verschiedene Eigenschaften – manche sind sehr fest und dick, andere eher weich und dünn, und außerdem gibt es auch unter den Pferden welche, die unter Haarbruch und Spliss „leiden“. Auch das Alter des Pferdes lässt sich häufig grob an den Haaren abschätzen. „Alte Pferde haben meistens sehr widerspenstiges Haar, das sich schwerer verarbeiten lässt“, sagt die Designerin und fügt hinzu: „Bevor ich überhaupt anfangen kann mit den Haaren zu arbeiten, muss ich mir jedes Haar anschauen und die schlechten aussortieren.“ Am liebsten arbeite sie mit Fuchshaaren: „Diese Fellfarbe führt häufig dazu, dass die Schweifhaare sehr fein und weich sind. Sie lassen sich wunderbar verarbeiten und man kann theoretisch alle gewünschten Geflechte daraus herstellen. Leider haben Füchse häufig nicht so viel Schweif, weshalb ich trotz der tollen Haarqualität doch wieder an einfachere Geflechte gebunden bin“, sagt sie schmunzelnd. Die Schweifhaare, die ihr zugesendet werden bestimmen natürlich die Optik des Schmuckstückes. Hat das Pferd helles Schweifhaar, wird das Schmuckstück entsprechend hell. Bei dunklen Schweifhaarfarben entstehen dunkle Schmuckstücke. Interessant seien auch immer mehrfarbige Flechtwerke.
Wie läuft die Herstellung ab?
Die Haare des eigenen Pferdes werden von Claudia Spielmann gewaschen, getrocknet und für die Verarbeitung vorbereitet. Anschließend werden sie, je nach Schmuckstück in unterschiedlichen Dicken, zu kompakten Strängen verflochten. Die Verschlüsse und Schmuckelemente aus deutscher beziehungsweise schweizerischer Herstellung bestehen aus hochwertigen Materialien und versprechen eine lange Lebensdauer. Die beliebteste Art, sein Pferd immer bei sich zu tragen, sind, so Claudia, die Armbänder. Aus ihren Kollektionen „Die Puristischen“, „Die Kugeligen“, „Die Funkelnden“ und „Die Kreativen“ kann sich der Interessent die unterschiedlichsten Armbänder aus Pferdehaar anschauen und entscheiden, welches Modell ihm am besten gefällt. Neben der Dicke und Art des Flechtwerkes unterscheiden sich auch die Längen und somit auch die Anzahl der Schlingen um den Arm. Die Länge und Stärke des Geflechts sowie die verwendeten Schmuckteile können den Wünschen und Vorstellungen entsprechend variiert werden. Auch Gravuren von Namen oder verschiedene Symbole sind möglich. Sollten sich nach langer Tragedauer doch mal einzelne Haare aus einem Schmuckstück lösen, bietet Claudia Spielmann auch einen Reparaturservice an: „Ich öffne die Gefllechte dann und verarbeite sie neu.“ Wer kein eigenes Pferd hat, der kann bei der Hagenerin trotzdem ein Schmuckstück erwerben. Die Modelle der „lykkelig”-Kollektion können auch als fertige Schmuckstücke bestellt werden. Diese fertigen Teile werden aus Haarspenden anderer Kunden oder von „befreundeten“ Pferden der Designerin gefertigt. Wir sind von der Qualität und dem Service der kreativen Designerin überzeugt und tragen unsere Flechtwerke täglich mit Freude. So hat man einen Teil des Pferdes immer an seiner Seite. Mehr Informationen erhalten Sie hier.
Lassen Sie sich dieses Gewinnspiel nicht entgehen:
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