Text & Foto: Barbara Dorfmeister und Simone Braun
Vom Strandritt über Wildpferde bis hin zur Reiterprominenz – zwei Ranchgirls erweitern ihren Pferdehorizont und besuchen spannende Pferdefrauen in Neuseeland.
Als Pferdetrainerinnen, die mit der Online-Lernplattform www.ranchgirls.at auf die Bodenarbeit nach der Temperamentenlehre spezialisiert sind, sind wir immer wieder neugierig auf die große weite Welt – dieses Mal hat es uns nach Neuseeland verschlagen. Wir wollen andere spannende Pferdefrauen, ihre Arbeit und Trainingsansätze kennenlernen. Unser erster Eindruck von Neuseeland: Das Land ist atemberaubend schön. Es bietet ein abwechslungsreiches Szenario mit gigantischen Alpenlandschaft en, schroffem Vulkangebirge, sanft geschwungenen Hügeln, weiten grünen Wiesen und natürlich herrlichen Stränden. Zunächst müssen wir uns einen langgehegten Pferdetraum erfüllen: einen Galopp am endlosen Strand. Carol Vernal (www.coastalriding.nz) betreibt in der Nähe von Whangarei einen Pferdebetrieb mit braven, gut ausgebildeten Pferden. Wir verabreden also mit ihr einen Treffpunkt am Strand, satteln die Pferde, und schon geht es los – der Strand ist menschenleer und kilometerlang. Der Galopp im weichen Sand fühlt sich einfach sensationell an. Am nächsten Tag hält Carol eine besondere Überraschung für uns bereit: Wir gehen mit den Pferden im warmen Meer schwimmen. Dabei müssen wir ganz schön aufpassen, da die Flut relativ schnell in unsere Bucht hineinkommt. Böden, die gerade noch begehbar waren, verschwinden nach ein paar Minuten unter den Pferdehufen. Und plötzlich schwimmen wir mit den Pferden – ein pures Glücksgefühl. Wir fahren weiter in den Süden nach Paparoa, denn nun beginnt unsere eigentliche Weiterbildungsreise. Dort treffen wir Simone Frewin, die früher im Verein „Kaimanawa Heritage Horses“ (KHH) (www.kaimanawaheritagehorses.org) tätig war. Dieser Verein kümmert sich um den Schutz der berühmten Kaimanawa-Wildpferde – dem ganzen Stolz Neuseelands. Diese Pferde leben in den Bergen der Nordinsel und wurden aufgrund ihrer unkontrollierten Vermehrung grausam dezimiert: Viele wurden durch Abschuss aus der Luft getötet. Der Verein KHH widersetzte sich diesem grausamen Vorgehen. Heute werden die Tiere so pferdefürsorglich wie möglich behandelt, jährlich gezählt und aussortiert. Der „Überschuss“ wird an private Besitzer weitervermittelt. Simone Frewin zähmt auf Wunsch der neuen Pferdebesitzer diese Pferde und gewöhnt sie an den Menschen. Wir dürfen nach dem Interview ihre Hengstherde kennenlernen und mittels leichter Bodenarbeit mit ihnen arbeiten – sie sind wild und ungestüm, dabei aber scheu wie Rehe. Weiter geht es nach Napier, in die Hawke’s Bay an die Ostküste. Dort besuchen wir Vicki Wilson (www.vickiwilson.nz), eine prominente Persönlichkeit der nationalen und internationalen Pferdesport-Szene. 2014 gewann sie den Weltcup als leidenschaftliche Springreiterin. Ihr ganzheitlicher Ansatz beeindruckt uns enorm: Sie ist eine erfolgreiche Reiterin aller Disziplinen, Trainerin speziell für Problempferde, Züchterin, Ernährungsexpertin, Hufschmiedin und hat ihre eigene Heiltherapie „Equine-Therapy“ entwickelt. Diese Therapie hilft ihr, versteckte Ursachen für unerwünschtes Verhalten bei Pferden aufzudecken. Durch regelmäßige Behandlungen macht sie aus unreitbaren oder schwierigen Pferden, die bereits aufgegeben wurden, wieder zufriedene und ausgeglichene Tiere. Dankbar, glücklich und mit einem Rucksack voller Know-how, das wir in unser Trainingsprogramm einbauen werden, fliegen wir wieder nach Hause. Die Video-Interviews mit Simone Frewin und Vicki Wilson und vielen spannenden weiteren Details befinden sich auf unserer Homepage und unserem Youtube-Kanal.
Ihre Ranchgirls Barbara Dorfmeister und Simone Braun
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