Text: Aline Müller     Foto: Holger Schupp

Die Erinnerungen einer alten Frau an die unglaublichen Begebenheiten ihrer Jugend verleihen der neuen Apassionata-Show ihren Rahmen: Als junges Mädchen wird Alana auserwählt, Menschen mit leuchtenden Herzen zu finden, um die Erde vor Kälte und der ewigen Dunkelheit zu bewahren. Auf der ­Suche nach den Gefährten des Lichts reist sie durch verschiedene Epochen auf der ganzen Welt. Das kreative Konzept stammt von dem Emmy-nominierten Komponisten Klaus Hillebrecht, der nicht nur die Geschichte gestaltet, sondern auch die entsprechende Musik dazu komponiert hat. Alanas Reise hat für den Kreativchef eine ganz besondere Bedeutung: „Ich bin überzeugt davon, dass alle Menschen auf der Basis von Respekt und der Kenntnis des Anderen gut miteinander leben können. Allein durch Angst und Unkenntnis grenzen wir uns aber immer stärker voneinander ab“, erklärt Klaus Hillebrecht den Hintergrund der Story. „Wir alle ­haben leuchtende Herzen, nur verstecken wir sie meist zu gut vor unseren Mitmenschen. ‚Gefährten des Lichts’ ist mein Plädoyer für ein aufrichtiges Miteinander.“

Keine Arbeit, sondern Spaß

Die neue Apassionata-Show lebt von den fantastischen Szenen und ihren Darstellern, die mit Herz und Engagement die Geschichte zum Leben erwecken. Teil des Teams ist Sylvie Willms mit ihrer Freiheitsdressur. Mit insgesamt 14 Pferden zieht sie die Zuschauer auf besondere Art in ihren Bann. Durch ihre feine Art zu kommunizieren wird für jeden der gegenseitige Respekt und das Vertrauen zwischen Tier und Mensch erlebbar. „Für mich ist die Freiheitsdressur keine Arbeit, sondern Spass und das spüren die Pferde“, sagt Sylvie vor der Show und lächelt. Wir haben sie einen Tag von den Vorbereitungen bis zum Auftritt begleitet. Es ist Samstag und die Pferde sind bereits einen Tag zuvor in der Halle Münsterland angekommen, um ihre Boxen zu beziehen. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurde alles aufgebaut. Eine 30 Mann starke Crew arbeitet vor jedem Wochenende mehrere Stunden lang, um die Halle in eine Showbühne zu verwandeln. Als Untergrund für die Reitfläche verlegen sie 1.500 Quadratmeter Reitbodenmatten, die im Anschluss mit mehr als 130 Tonnen Sand bedeckt werden. Und da auch die 60 Showpferde eine Unterkunft in jeder Showstadt brauchen, werden in unmittelbarer Nähe zur jeweiligen Halle zwei große Stallzelte errichtet. Dabei legt die Equine Managerin Marlis Telsch besonderen Wert darauf, die Boxen immer in der gleichen Reihenfolge zu belegen, denn Pferde sind Gewohnheitstiere und fühlen sich wohler, wenn sie neben festen Boxennachbarn stehen.

Stolz und Motivation erhalten

Am ersten Showtag in der neuen Stadt steht ein morgendliches Training an. So können die Pferde die Arena vorab einmal kennenlernen und es bleibt Zeit, um die Abläufe durchzugehen. Sylvie wird dabei von zwei Helferinnen und ihrer Mutter unterstützt. In der großen Freiheitsdressur treten ihre eigenen 13 Pferde auf. Darunter Araber, drei Friesen und ein Welsh-Pony. Alle Pferde kommen entspannt aus ihren Boxen und betreten ohne Angst die Arena. Dabei wird klar, dass auch für sie die Show kein Zwang sondern vielmehr Spass ist. Sylvie besitzt die Fähigkeit, jedem Pferd die Möglichkeit zu ­geben, seinen individuellen Charakter auszuleben. So bleiben der Stolz und die Motivation der Pferde erhalten. Sowohl die Araber, als auch das Welsh-Pony Sierd arbeiten schon seit mehreren Jahren als Gruppe zusammen. Angeführt wird sie von Araber Rostova, an dessen Ruhe sich die anderen orientieren. Alle Pferde kennen ihren Platz in der Gruppe und sind ein echtes Team. Im Abschlussbild laufen die Friesen in einem kleinen Kreis um Sylvie, während die anderen Pferde einen größeren Kreis in entgegengesetzter Richtung ausführen. Entstanden ist diese Idee vor Jahren mit Sylvies Showpferd Lidador. Da er eher ein Solo-Künstler war und gern seinen eigenen Kopf durchgesetzt hat, lief er eines Tages einfach in die andere Richtung. Seine Trainerin nutzte den Moment und entwi­ckelte daraus das Showbild.

… den gesamten Einblick hinter die Kulissen sowie ein Interview mit dem Creative Director Klaus Hillebrecht lesen Sie in der Mein Pferd-Ausgabe 6/18.

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