Als sie auf die Welt kam, hatten ihre damaligen Besitzer hohe Erwartungen an sie. Doch mit knapp zwei Jahren landete sie bereits als „ausrangiert“ beim Schlachter. Dem Tode geweiht und doch wieder auferstanden: Mein Pferd erfuhr exklusiv, wie dies der fünfjährigen Galopper-Stute Soleil mit Hilfe ihrer neuen Besitzerin Svenja Clemens gelang
Text: Jessica Classen /Fotos: Daniel Elke


Staub wirbelt auf, im Dunst sieht man schwach eine hellbraune Mähne und einen ebenso hellbraunen Schweif aufblitzen, während im Hintergrund langsam die Sonne untergeht. Das Donnern der Hufe wird immer lauter, nicht jedoch schneller. Ganz gemäßigt galoppiert die junge Fuchsstute Soleil die Koppel entlang und kommt kurz vor dem Ausgang zum Stehen. „Es macht jedes Mal aufs Neue wahnsinnig viel Spaß, sie einfach laufen zu lassen, so wie sie es möchte, und ihr dabei zuzusehen, wie sehr sie es genießt“, erklärt Svenja Clemens, die Besitzerin. „Zu Beginn war das leider nicht so.“

Aller Anfang ist schwer

Vor vier Jahren entschied sich Svenja dazu, ein eigenes Pferd zu kaufen. „Ich hatte schon länger den Wunsch, ein eigenes Pferd zu haben und war dementsprechend aufgeregt“, erklärt sie. „Aber die Suche dauerte länger als gedacht. Irgendwie stimmte die Chemie nie wirklich. Nach einem guten halben Jahr riefen mich dann Freunde an, dass sie das perfekte Pferd für mich gefunden hätten. Allerdings auf einem Schlachthof!“ Anfangs war Svenja zunächst geschockt, wieso die Freunde sie von einem Schlachthof aus anriefen und meinten, dort das vermeintlich richtige Pferd gefunden zu haben. „Als ich dann aber sagte, ich werde es mit überlegen, war die Antwort noch überraschender“, erzählt sie. „Ich müsste sofort kommen und mich noch am selben Abend entscheiden – andernfalls sei das Schicksal der Stute entschieden.“Also fuhr sie zum rund 30 Kilometer entfernten Schlachthof in Nordrhein-Westfalen, um sich die Stute anzusehen; aber mit dem Gedanken, dass es sowieso nicht funktionieren würde. „Ich wollte irgendwie nicht wirklich dahin“, erinnert sich Svenja. „Ich hatte ein ganz komisches Gefühl dabei. Immerhin kennt man ja diese Horror-Geschichten: Ungewollte und kranke Pferde, die vom Besitzer im Stich gelassen wurden und deren Zustand einem die Tränen in die Augen jagt. Eigentlich wollte ich mir das nicht ansehen. Aber ich hatte meinen Freunden ja zugesagt, dass ich komme, und fuhr deshalb hin.“
Bevor Svenja sich das Pferd allerdings ansehen konnte, redete sie zunächst mit dem Schlachter. Sie war überrascht, dass dieser bei dem persönlichen Gespräch so nett war, wie ihre Freunde berichtet hatten.Vor allem dachte er nicht nur an sein Geschäft, sondern schien sich wirklich Gedanken um das Tier zu machen …


… Was aus Soleil geworden ist und wie es ihr heute geht, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von Mein Pferd (MP 03/2017)!

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